US-Binnenkonsum bleibt wichtigste Wachstumsquelle
Der US-Binnenkonsum bleibt die wichtigste Wachstumsquelle in einer insgesamt schwachen Weltwirtschaft. Im vierten Quartal 2023 bestätigte sich einmal mehr die Widerstandsfähigkeit des US-Verbrauchers, so dass das Bruttoinlandsprodukt im Vergleich zum dritten Quartal um annualisiert 3,3 Prozent anstieg, schreiben Guy Wagner und sein Team in ihrem jüngsten monatlichen Marktbericht „Highlights“.
„Die Staatsausgaben und die Exporte trugen ebenfalls positiv zum Wachstum bei, während die Unternehmensinvestitionen und der Immobiliensektor kaum Unterstützung boten“, sagt Guy Wagner, Chief Investment Officer (CIO) von BLI - Banque de Luxembourg Investments.
Spanien verzeichnete mit einem Wachstum von 0,6 Prozent
die größte Dynamik, während das BIP in Italien leicht stieg
und in Frankreich stagnierte. Guy Wagner
Bruttoinlandsprodukt in der Eurozone im vierten Quartal unverändert
In der Eurozone blieb das BIP im vierten Quartal unverändert. Das schwächste Glied blieb Deutschland, wo das BIP im Quartalsvergleich um 0,3 Prozent zurückging. „Spanien verzeichnete mit einem Wachstum von 0,6 Prozent die größte Dynamik, während das BIP in Italien leicht stieg und in Frankreich stagnierte.“ In China drückt das schwache Vertrauen der Haushalte, das durch die anhaltend niedrigen Immobilienpreise beeinträchtigt bleibt, auf das Konsumniveau und erzeugt Erwartungen an die Regierung, größere staatliche Unterstützungsmaßnahmen einzuleiten. In Japan verhindert das negative Reallohnwachstum eine Beschleunigung des Konjunkturwachstums.
Zentralbanken lassen ihre Leitzinsen unverändert
Wie erwartet ließ die US-Notenbank auf ihrer Sitzung im Januar die Leitzinsen unverändert. Darüber hinaus dämpfte der Vorsitzende Jerome Powell die Hoffnungen auf eine erste Lockerung der Geldpolitik im März. Zwar schloss er einen solchen Schritt nicht formell aus, doch scheint ihm eine erste Zinssenkung frühestens ab Mai wahrscheinlicher, da die Inflation immer noch über dem Zielwert von 2 Prozent liegt und der Arbeitsmarkt weiterhin robust bleibt. In der Eurozone ließ die Europäische Zentralbank ihre Leitzinsen ebenfalls unverändert. „Obwohl sie den Desinflationsprozess als weit fortgeschritten ansieht, hält sie die Diskussion über mögliche Zinssenkungen zum jetzigen Zeitpunkt für verfrüht“, meint der luxemburgische Ökonom.
Leichter Anstieg der Anleiherenditen im Januar
Nachdem sich die Anleiherenditen in den letzten beiden Monaten des vergangenen Jahres stark entspannt hatten, stiegen sie im Laufe des Januars wieder leicht an. Dabei war der Anstieg der langfristigen Zinsen etwas ausgeprägter in der Eurozone als in den USA.
Neues Rekordhoch für den S&P 500
Die Aktienmärkte nahmen den positiven Schwung von Ende 2023 mit hinüber ins neue Jahr. Guy Wagner: „Neue Wirtschaftszahlen, die den Inflationsrückgang und die Widerstandsfähigkeit der US-Wirtschaft bestätigten, sowie Anzeichen für eine Erholung der Auftragslage in der Halbleiterindustrie trieben mehrere Aktienindizes auf neue historische Höchststände.“ So stieg der in Euro ausgedrückte Weltaktienindex MSCI All Country World Index Net Total Return im Januar um 2,3 Prozent und erreichte am Monatsende ein neues Rekordhoch. Auf geografischer Ebene übertraf der S&P 500 in den USA seinen alten Rekord von Anfang 2022 und stieg um 1,6 Prozent (in US-Dollar). Der Topix in Japan verbesserte sich sogar um 7,8 Prozent (in japanischen Yen). Nur der MSCI Emerging Markets Index fiel, „was auf die anhaltende Schwäche der chinesischen Aktien zurückzuführen war. Auf Sektorenebene lagen Technologie und Telekommunikationsdienste erneut vorn, gefolgt vom Gesundheitswesen, während Versorger, Immobilien und Materialien einen schwierigeren Jahresbeginn verzeichneten.“