Wirtschaftswachstum verlangsamt sich, bleibt aber positiv
Obwohl sich das Wirtschaftswachstum verlangsamte, blieb es im ersten Quartal in den wichtigsten Regionen positiv. Dies schreiben Guy Wagner und sein Team in ihrem jüngsten monatlichen Marktbericht „Highlights“.
Demnach wuchs das Bruttoinlandsprodukt in den USA im Quartalsvergleich auf annualisierter Basis um 1,1 Prozent und blieb damit sowohl hinter den Erwartungen als auch hinter den 2,6 Prozent zurück, die im letzten Quartal 2022 verzeichnet worden waren. „Das geringer als erwartete Wachstum war vor allem auf die Verlangsamung der Unternehmensinvestitionen und die niedrigen Lagerbestände zurückzuführen, während die Konsumausgaben der privaten Haushalte stiegen“, sagt Guy Wagner, Chief Investment Officer (CIO) von BLI - Banque de Luxembourg Investments.
Außerhalb Chinas dürfte sich die Konjunkturabschwächung in den kommenden Monaten fortsetzen, was hier und da allmählich zu einer Entwicklung hin zu wahrscheinlich negativen Wachstumsraten führen wird. Guy Wagner
Außerhalb Chinas dürfte sich Konjunkturabschwächung fortsetzen
In der Eurozone stieg das BIP im Quartalsvergleich um 0,1 Prozent und blieb damit ebenfalls leicht hinter den Erwartungen zurück. In Deutschland stagnierte die Aktivität, und in Frankreich wuchs sie leicht, während Italien, Spanien und Portugal eine stärkere Expansion verzeichneten. In China beflügelte die Wiedereröffnung der Wirtschaft die Wachstumsrate im Jahresvergleich auf 4,5 %, da sich der inländische Konsum erholte. „Außerhalb Chinas dürfte sich die Konjunkturabschwächung in den kommenden Monaten fortsetzen, was hier und da allmählich zu einer Entwicklung hin zu wahrscheinlich negativen Wachstumsraten führen wird“, so der luxemburgische Ökonom.
Eingriffe der öffentlichen Hand sorgen für Ruhe an den Finanzmärkten
Die raschen Eingriffe der öffentlichen Hand zur Beendigung der Turbulenzen im Bankensektor, die durch die Zusammenbrüche der Silicon Valley Bank und der Credit Suisse im vergangenen Monat ausgelöst worden waren, sorgten für Ruhe an den Finanzmärkten. So erwiesen sich die Endfälligkeitsrenditen von Staatsanleihen als sehr stabil und beendeten den April auf einem ähnlichen Niveau wie Ende März.
Aktienmärkte legen trotz Bankenkrise leicht zu
Nachdem sich die Aktienmärkte im März trotz der Bankenkrise als sehr stabil erwiesen hatten, legten sie im April, einem traditionell günstigen Monat für die Aktienkurse, leicht zu. Die Stärke der europäischen Währung verhinderte jedoch einen Anstieg des MSCI All Country World Index Net Total Return in Euro. In lokaler Währung stiegen der S&P 500 in den USA, der Stoxx 600 in Europa und der Topix in Japan. Nur der MSCI Emerging Markets Index fiel, was durch Chinas Militärmanöver, das eine Einkreisung der Insel Taiwan simulierte, beeinträchtigt wurde. „Auf Sektorenebene entwickelten sich Unternehmen aus defensiven Sektoren, von denen die meisten robuste Ergebnisse veröffentlichten, sowie Ölwerte am besten, während Unternehmen aus anderen zyklischeren Sektoren allmählich von der Konjunkturabschwächung belastet werden“, sagt Guy Wagner. „So performten die Sektoren Energie, Basiskonsumgüter und Gesundheit am besten, während die Sektoren Diskretionärer Konsum, Technologie und Materialien am schlechtesten abschnitten.“